Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Obstverarbeitung in Kilb

Die Baumschule Sirninger

Sirningers Mostbirne

Die Wiederentdeckung
einer Rarität

Die Landes-Musterobst-
mostereien in NÖ

1. Landes-Obstmosterei Abetzberg, Aschbach Markt

2. Landes-Obstmosterei Watzelsdorf, Neidling

3. Erste Waldviertler Obstmosterei Walkenstein, Sigmundsherberg

4. Landes-Obstmosterei Wagenreith, Sonntagberg

5. Landes-Obstmosterei, Zwettl

6. Landes-Obstmosterei,
Kilb

7. Mosterei der landwi. Genossenschaft Waidhofen/Thaya

8. Mosterei der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
in Zitzhof

Sirningers Mostbirne
Sirningers Mostbirne zählt zur Gruppe der Schönbirnen, gehört zu den schönsten Mostbirnen und gibt einen ziemlich herben, klaren und haltbaren Most. Diese fälschlich auch als Wolfsbirne bezeichnete Mostbirne wurde von Anton Sirninger verbreitet und erhielt bei der Linzer Mostbirnenschau 1912 diese Bezeichnung. Sie wurde im Handbuch „Die Mostbirnen“ erstmals beschrieben (nachfolgend der Originaltext von Josef Löschnig):
Sirningers Mostbirne Beschreibung der Frucht

Die äußeren Merkmale (Form, Größe, Farbe, Kelch, Stiel):
Die Frucht ist lang, kegelförmig, mittelgroß bis groß; 2 Früchte wiegen 160g. Die Schale ist fest, vom Baume grünlich, später gelblich, der größte Teil der Frucht rostig gerötet. In der Röte treten gelbliche Flecken auf. Charakteristisch ist eine vom Stiel zum Kelch laufende Furche. Der Kelch ist groß, offen, stern- förmig ausgebreitet, wenig vertieft. Der Stiel ist ziemlich dick, holzig und verhältnismäßig lang, zumeist neben einer Fleisch- wulst sitzend.

Die inneren Merkmale (Fruchtfleisch, Kernhaus, Samen, etc.):
Das Fruchtfleisch ist grünlichweiß, sehr fest, von etwas herbem Geschmacke.


Reifezeit, Haltbarkeit und Transportfähigkeit:
Reift im Oktober und läßt sich längere Zeit aufbewahren, verträgt daher sehr gut den Transport.

Beschreibung des Baumes:
Wuchs, Kronenaufbau, Holz, Blätter und Blüte: Der Baum hat in der Jugend kräftiges, gedrungenes Wachstum; auf dem Standorte bildet er schöne, pyramidale Kronen mit sehr dichtem Astbau und kurzem Fruchtholze. Die Blätter sind elliptisch und auf der Unterseite grauwollig behaart.

Tragbarkeit (Beginn und Dauer des Fruchtertrages), Höchstalter des Baumes: Tritt ziemlich spät in Ertrag und besitzt befriedigende Fruchtbarkeit.


Ansprüche und Eignung des Baumes:
Ist in seinen Ansprüchen bescheiden und zur versuchsweisen Anpflanzung infolge seiner großen Widerstandsfähigkeit gegen pilzliche Krankheiten zu empfehlen.


Besondere Erkennungsmerkmale der Frucht und des Baumes gegenüber anderen Sorten:
Die Größe und Färbung der Frucht (ähnlich der Forellenbirne, doch trüber und dunkler) kennzeichnet die Sorte.


Gute Eigenschaften:
Größe und Haltbarkeit der Frucht. Große Widerstandsfähigkeit des Baumes gegen pilzliche Krankheiten.


Schlechte Eigenschaften:
Späte Tragbarkeit


Nutzungswert und Verwendung der Frucht:
Sirningers Mostbirne gehört zu den schönsten Mostbirnen. 
Sie gibt einen ziemlich herben, klaren und haltbaren Most.

aktualisiert am 15. Jänner 2011