Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Obstverarbeitung in Kilb

Die Baumschule Sirninger

Sirningers Mostbirne

Die Wiederentdeckung
einer Rarität

Die Landes-Musterobst-
mostereien in NÖ

1. Landes-Obstmosterei Abetzberg, Aschbach Markt

2. Landes-Obstmosterei Watzelsdorf, Neidling

3. Erste Waldviertler Obstmosterei Walkenstein, Sigmundsherberg

4. Landes-Obstmosterei Wagenreith, Sonntagberg

5. Landes-Obstmosterei, Zwettl

6. Landes-Obstmosterei,
Kilb

7. Mosterei der landwi. Genossenschaft Waidhofen/Thaya

8. Mosterei der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
in Zitzhof

3. Erste Waldviertler Landes-Musterobstmosterei Walkenstein, Gemeinde Sigmundsherberg, Bezirk Horn

Am 9. Oktober 1910 wurde die 1. Muster Obstmosterei im Waldviertel in Walkenstein in der Gemeinde Sigmundsherberg im Bezirk Horn eröffnet. Betreiber ist der Obstbau- und Anpflanzungsverein für Walkenstein und Umgebung. In seiner Festrede ermahnte der Prälat Zach vom Stift Geras "in warmen Worten die Bevölkerung, ihre Obstbaumbestände zu vermehren, insbesondere Mostobstbäume zu pflanzen, damit auch der Waldviertler Bauer endlich einmal in die Lage komme, einen gesunden und billigen Haustrunk zu genießen".
Im Artikel des "Welt Blattes" wird der Festzug von Kainreith nach Walkenstein sehr ausführlich beschrieben und endet mit den aufmunternden Worten: "Das ganze Fest verlief sehr heiter und fröhlich und man hörte nur überall volles Lob und allgemeine Befriedigung. Der übergroße Besuch war für die Veranstalter ein Beweis großer Sympathie und diese Sympathie wird den Verein nur noch zu neuer Tätigkeit zur Erreichung seiner edlen Ziele anspornen, nämlich den so erträglichen Obstbau nach Kräften zu fördern und den Genuss des so vorzüglichen Obstweines zu steigern zum Wohle der ganzen Bevölkerung des Waldviertels"

Quelle: www.anno.onb.ac.at

 

4. NÖ Landes-Musterobstmosterei Wagenreith, Gemeinde Sonntagberg, Bezirk Waidhofen/Ybbs

Am 8. Oktober 1911 wurde die 4. Landes-Mustermosterei und 1. im Gerichtsbezirk Waidhofen/Ybbs in Wagenreith, Gemeinde Sonntagberg am Anwesen von Johann Helperstorfer eröffnet. Hier ein Ausschnitt aus dem St. Pöltner Boten vom 12. Oktober 1911: "Die Wiener Gäste unter der Führung des Herrn Landesausschusses Mayer wurden am Bahnhofe Rosenau von der löbl. Gemeindevertretung Sonntagberg freundlichst begrüßt und sofort die kurze Fußpartie zum Bauernhause Wagenreith ausgeführt. Gewaltige Pöllersalven verkündeten dem zahlreich bei der neuen Mosterei versammelten Publikum das Nahen der illustren Gäste. Nach einer herzlichen Begrüßung im Preßhause hielten folgende Herren kurze Ansprachen: Herr Landesausschuss Mayer, ein Vertreter des k.k Ackerbauministeriums, Präsident des Landes-Obstbauvereines Landesausschuß Stöckler, die Abg. Zwetzbacher und Jax, Inspektor Löschnig…..Die bis zur Abreise der Gäste um 3 Uhr Nachmittags noch zur Verfügung stehende Zeit wurde zur Demonstration der in Betrieb gesetzten Mosterei verwendet. Sämtliche Anwesenden folgten mit lebhafter Aufmerksamkeit den interessanten Manipulationen mit dem Obste bir zur Abfüllung des süßen Mostes in die im Kellerraume lagernden Fässer. Für den auf Dienstag anberaumten Mostereikurs hatten sich sofort ungefähr 50 Teilnehmer angemeldet. Zu dem schönen Verlaufe des seltenen Festes hatte entschieden das prachtvolle Wetter dieses sonnigen freundlichen Herbsttages vieles beigetragen. Freundlich und friedlich grüßte vom nahen Berggipfel die majestätische Gnadenkirche herab ins sonnige Tal…."

Die Preßanlage und sonstige maschinelle Einrichtungen wurden von der Firme J. Großenberger in aus Mauer-Öhling geliefert. Betrieben wurde die Anlage mit einem Bezinmotor. Johann Helperstorfer selbst hat die ersten Mostkurse organisiert, die bis kurz vor dem 2. Weltkrieg und danach bis in die 1950'er Jahre abgehalten wurden.
Beeindruckt von der Güte und Qualität des, in der Mustermosterei Wagenreit hergestellten Mostes hat sich Stefan Lizelachner als Mosteinkäufer mit einem anerkennenden Gedicht im Gästebuch der Mosterei am 13. Oktober 1916 verwewigt:
"Viel hab´ ich schon gesehen,
doch hier da bleibt man stehen
und zieht vor Achtung seinen Hut,
denn alles, was man sieht ist gut.
Endlich kann man doch mal hören,
daß aus dem Most kann so was werden.
Früher gab´s nur Wein und Weib
zu an guten Zeitvertreib.
Jetzt, hat man ihn einmal kost,
trinkt man nur vom Apfelmost."

Quellen: www.anno.onb.ac.at; Archiv der Gemeinde Sonntaberg (Alfred Peter)

 

5. NÖ Landes-Musterobstmosterei, Zwettl

Die Landes-Mosterobstmosterei in Zwettl wurde am 23. Dezember 1912 am Anwesen des Obstbaupioniers, VS-Direktors und Vize-Bürgermeisters Josef Traxler eröffnet.
Dankenswerterweise wurden mir aus dem Archiv des Zwettler Obstbauvereines aus dem Nachlass von Leopold Weiss nachfolgende Bestimmungen über die Obstmost-Erzeugung in der NÖ Landes-Musterobstmosterei übermittelt:

Quelle: www.anno.onb.ac.at

 

aktualisiert am 4. Jänner 2020