7.
Mosterei der landwirtschaftlichen Genossenschaft Waidhofen
an der Thaya
Die Leiterin des Stadtmuseums Waidhofen an der Thaya, Edith
Monaco hat dankenswerter Weise das Stadtarchiv durchforstet
und ist in der Festschrift der landwirt-schaftlichen Genossenschaft
Waid-hofen an der Thaya anlässlich des 50 Jahr-Jubiläums
fündig geworden. Die im Jahre 1919 gegründete Genossenschaft
hat am 15. März 1925 beschlossen eine Mosterei-anlage
zu errichten und damit "den wirtschaftlich Schwächeren
eine Einnahme zu bieten". 1927 wurde ein Mostkeller gebaut.
1953/54 wurde die Mostereischeune in ein Wohnhaus umgewandelt.
Am Standort der Obstmosterei wurden später auch eine
Molkereigenossenschaft und die Raiffeisenkasse untergebracht.
Quelle:
Stadtmuseum Waidhofen/Th.,, Festschrift 50 Jahr Jubiläum
der landw. Genossenschaft Waidhofen/Th.
8.
Mosterei der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer in Zitzhof,
Bezirk Neunkirchen
Der Bauernbündler berichtet in seiner Ausgabe vom 15.
Oktober 1932 von der Eröffnung der Mustermosterei bei
Franz Buchleitner in Zitzhof im Bezirk Neunkirchen: "In
Anwesenheit von mehreren hundert Personen aus den Bezirken
Neunkirchen, Kirchschlag, Aspang, Gloggnitz und Wr. Neustadt
wurde am 9. Oktober 1932 durch den Vizepräsidenten der
NÖ Landes-Landwirtschaftskammer Ökonomierat Gleichweit
die, über Anregung der Bezirksbauernkammer und des landwirtschaftlichen
Fortbildungsvereines Neunkirchen ins Leben gerufene Landesmosterei
der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer beim Wirtschaftsbesitzer
Buchleitner in Zitzhof eröffnet. Nationalrat Manhalter
begrüßte als Obmann der Bezirksbauernkammer die
Erschienenen, verwies auf die große Bedeutung des Obstweines
für das ganze Gebiet und forderte auf, auch diesem Wirtschaftszweig
vollste Aufmerksamkeit zu schenken und die Intensivierung
vorallem in der Erzeugung eines untadeligen Produktes zu suchen.
Kammerrat Scheibenreif bewillkommnete als Obmann des Verbandes
der landwirtschaftlichen Fortbildungsvereine und des Fortbildungsvereines
Neunkirchen und bemerkte, daß´die Bevölkerung
der Aufgabe und dem Zwecke der Mosterei die neuesten und besten
Erfahrungen auf diesem Gebiete aufzuzeigen und durch Abhaltung
von Kursen zu verbreiten, voll Interesse begegne und daraus
ihren Nutzen ableiten möge. Kammervizepräsident
Gleichweit, der in längeren Ausführungen die Bedeutung
des heimischen Obstbaues und der Obstweinbereitung hervorhob,
führte unter anderem aus, daß die Mostereien vorallem
die Obstzüchter in der rationellen Erzeugung von Obstwein
schulen, ferner den Fachleuten der Kammer Gelegenheit geben
sollen, weitere Erfahrungen zu sammeln und schließlich
auch dadurch, daß die im gebiete angepflanzten Mostobstsorten
auf ihre Eignung geprüft werden sollen, die Erzeugung
einwandfreien Obstweines zu fördern. Nach fachlichen
Erklärungen des Obst-, Wein- und Gartenbaudirektors Hofrat
Löschnig wurde nunmehr unter der ungteilten Anerkennung
sämtlicher Anwesenden die Mosterei dem Betrieb übergeben.
In der Mosterei werden alljährlich von der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
mehrere Mosterei- und Kellereiwirtschfatskurse abgehalten.
Quellen:
Der Bauernbündler vom 15. Oktober 1932
9.
bis 13. Obstmosterei, zwischen 1927 und 1943 errichtet
Der
Ybbser Zeitung vom 10. September 1927 und dem kleinen Volksblatt
vom 26. Juli 1943 ist zu entnehmen, dass auch in Altenmarkt
a. Ysper, Krumbach, Obertiefenbach bei Pyhra, Vitis und Geras
Mostereikurse abgehalten wurden. Es ist daher zu vermuten,
dass auch an diesen Standorten Mostereien betrieben wurden.
Der
oa Ybbser Zeitung ist zudem zu entnehmen, dass in Gumpoldskirchen,
Kilb, Klosterneuburg, Oberhollabrunn, Meissau, Großmeiseldorf,
Retz, Rosenau und Zwettl Brennkurse in Musterbrennerei-Anlagen
abgehalten wurden.
Quelle:
Ybbser Zeitung vom 10. September 1927
aktualisiert
am 7. Februar 2020
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